Bestandskundenpricing

Best Practice

ene’t, EVE und Preisenergie: Drei, die auszogen, die Entwicklung energiewirtschaftlicher Software zu revolutionieren

Ein Informationsdienstleister und zugleich Plattformbetreiber, ein CRM-Spezialist und ein Profi, wenn es um intelligentes Preismanagement geht, haben sich zusammengeschlossen und eine Software-Anwendung geschaffen, die das Pricing für Bestandskunden im Energie- bzw. Versorgungssektor auf ein neues Level hebt. Dabei nutzen die Unternehmen zum weitaus überwiegenden Teil bereits vorhandene Applikationen. Sie koppeln diese mittels Geschäftsobjekten der Energiewirtschaft (BO4E) und erreichen so eine Funktionalität und Entwicklungszeit, die neue Maßstäbe bei energiewirtschaftlichen Softwareinnovationen setzen.

Bestandskundenprocing

Hin­ter­grund und Aufgabenstellung

Ob Bestand­skun­den in den Bere­ichen Strom, Gas oder Wärme zu pos­i­tiv­en wirtschaftlichen Ergeb­nis­sen eines Ver­sorgung­sun­ternehmens beitra­gen, hängt von vie­len Gegeben­heit­en ab. Da sind zunächst die harten Fak­ten zu nen­nen, wie der Beschaf­fung­spreis, die Net­znutzungsent­gelte, geset­zliche Abgaben sowie Ver­trieb­skosten. Darüber hin­aus kön­nen aber auch weiche Fak­toren wie z. B. die Pop­u­lar­ität des Kun­den, die Zahlungsmoral, Kon­tak­thäu­figkeit oder auch das Beschw­erde­v­er­hal­ten eine gewisse Rolle spie­len. Wenn dann noch die Affinität zu Öko-Energien oder auch der Sta­tus als Kon­sument oder Pro­sumer zu berück­sichti­gen sind, ist die Kom­plex­ität – vor allem auch soft­waretech­nisch — kaum noch zu überblicken.

Damit nicht genug, kom­men zu diesen indi­vidu­ellen Kon­stel­la­tio­nen geopoli­tis­che Ereignisse, wie aktuell der Ukraine-Krieg, sowie die all­ge­meine Energiewende und deren Ein­fluss auf fos­sile sowie regen­er­a­tive Ange­bote hinzu. Diese ins­ge­samt hoch kom­plexe Gemen­ge­lage hat zur Folge, dass die Preise für die Beschaf­fung von Strom und Gas sel­ten so volatil waren wie in let­zter Zeit. Kaum war der wirtschaftliche Druck auf die Ver­sorg­er so hoch. Jedes EVU ste­ht vor der Frage: Wie stelle ich die Beliefer­ung mein­er Kun­den langfristig zu Preisen sich­er, die es mir auch in Zukun­ft noch erlauben, Gewinne zu erwirtschaften?

Die Lösung

Die drei Dien­stleis­tung­sun­ternehmen ene’t, EVE und Preisen­ergie antworten mit einem flex­i­blen, dig­i­tal­en sowie trans­par­enten Kun­den- und Preis­man­age­ment – mit ein­er Soft­ware-Neuheit, die an den Bedarf jedes Nutzers angepasst wer­den kann. Der Clou dabei: Während diese Lösung die harten Fak­ten der Preis­bil­dung grund­sät­zlich berück­sichtigt, eröffnet sie bei den weichen Fak­toren ein Max­i­mum an Handlungsspielraum. 

Das neue Kun­den- und Preis­man­age­ment ist eine gemein­schaftliche Entwick­lung von ene’t, EVE und Preisen­ergie, ein Soft­ware-Paket, das unkom­pliziert und rei­bungs­los funk­tion­iert. Es stammt von aus­gewiese­nen Experten ihrer jew­eili­gen Sachge­bi­ete und set­zt bei der Inter­ak­tion der involvierten Soft­ware-App­lika­tio­nen auf den Stan­dard der Busi­ness Objects for Ener­gy“ (BO4E). Dieser Stan­dard bewirkt, dass alle Daten­trans­fers sich­er, schnell und sys­temkom­pat­i­bel erfol­gen – und dies ganz ohne die aufwändi­ge Entwick­lung und Pflege von indi­vidu­ellen Schnittstellen. 

Von jedem Beteiligten nur das Beste

Jedes am Pro­jekt beteiligte Unternehmen hat sein Bestes gegeben, in Form von Know-how und fach­spez­i­fis­chen Produkten:

ene’t steuerte den Zugang zu seinen Daten­banken Net­znutzungsent­gelte Strom und Gas“ bei und stellte darüber hin­aus seine Kalku­la­tion­splat­tform und Process Engine ene’t Nav­i­ga­tor“ zur Ver­fü­gung. EVE brachte sein Cus­tomer-Rela­tion­ship-Man­age­ment-Sys­tem xRM@EVU“ mit und Preisen­ergie seine Pric­ing-Soft­ware für den Energiev­er­trieb. Alle dig­i­tal­en Ange­bote der drei Unternehmen sind seit Jahren erfol­gre­ich am Markt und für sich gese­hen autark. 

In ihrer jet­zt neuen Kon­stel­la­tion ent­fal­ten sie ein Zusam­men­wirken, das das Bestand­skun­den­pric­ing ganzheitlich abbildet: Die Liefer­stel­lenauswahl erfol­gt direkt im CRM, die übliche Preiskalku­la­tion auf der Plat­tform sowie die Preisop­ti­mierung über die Pric­ing-Soft­ware. Die volle Funk­tion­stüchtigkeit der Verknüp­fung wurde in weniger als drei Monat­en – und damit in Reko­rdzeit – erreicht. 

Das wirk­lich Rev­o­lu­tionäre an der Lösung ist jedoch, dass sie mit Hil­fe eines Process Mod­ellers an verän­der­liche Bedürfnisse angepasst wer­den kann. Jed­er Anwen­der, jedes EVU hat, egal wann, die Option, beliebig viele weiche Fak­toren bei der Ermit­tlung eines Angebots­preises zu berück­sichti­gen. Die dazuge­höri­gen Soft­ware­bausteine müssen dabei nur eine Voraus­set­zung erfüllen: BO4E-kon­forme Ein- und Aus­gaben aufweisen.

Zitat

Das Prax­is­pro­jekt Bestand­skun­den­pric­ing zeigt, wie flex­i­bel und indi­vidu­ell anpass­bar Soft­ware sein kann und damit den hohen dig­i­tal­en Anforderun­gen eines EVUs jet­zt und in Zukun­ft entspricht. Dass bere­its vorhan­dene Soft­ware-App­lika­tio­nen so schnell und sich­er zu einem neuen, flex­i­bel anpass­baren Pro­dukt zusam­menge­bracht wer­den kon­nten, ist das Ver­di­enst der Busi­ness Objects for Energy.“ 

Peter Mar­tin Schroer, Vor­sitzen­der der Inter­es­sen­ge­mein­schaft Geschäft­sob­jek­te Energiewirtschaft e. V.

Peter-Martin-Schroer

Das Bestand­skun­den­pric­ing im Überblick

Dat­en und Fakten:

  • Date­naus­tausch zwis­chen hochspezial­isierten Soft­ware-Pro­duk­ten dreier Her­steller auf Basis von BO4E
  • Genutzte Busi­ness Objects (BO): Mark­t­loka­tion, Mess­loka­tion, Tar­if­preis­blatt, Energiemenge, Netznutzungskosten
  • Process Mod­eller erlaubt indi­vidu­elle Anpassungen

Vorteile:

  • In hohem Maß flex­i­bel, indi­vidu­ell anpass­bar und erweiterungsfähig
    (Weit­ere Soft­ware-App­lika­tio­nen kön­nen bei Bedarf ein­fach ange­dockt wer­den; BO4E-Stan­dard vorausgesetzt).
  • Kurze Entwick­lungszeit (weniger als drei Monate) und damit schnelle Verfügbarkeit
  • Kosten­erspar­nisse durch Verzicht auf indi­vidu­elle Schnittstellen
  • Kom­pat­i­bil­ität und Sicher­heit aller Datentransfers

Pro­jek­t­part­ner:

  • ene’t GmbH, Hückelhoven
  • EVE Con­sult­ing und Beteili­gungs­ge­sellschaft mbH, Hamburg
  • Preisen­ergie GmbH, München

Stand: Juni 2023

Mini-Glossar

Aus­ge­suchte Fach­be­griffe aus diesem Beitrag all­ge­mein­ver­ständlich erk­lärt (in alpha­betis­ch­er Reihenfolge)

  • BPMN

    Abkürzung für „Business Process Modeling Notation“. BPMN ist eine Modellierungssprache bzw. beschreibt eine Methode und die dazugehörige Symbolik, mit der die einzelnen Schritte eines geplanten Geschäftsprozesses grafisch dargestellt (aufgezeichnet) werden.

  • Process Engine

    Eine Process Engine (auch Workflow Engine) ist eine Applikation, welche die (reine) Steuerung der Prozessausführung übernimmt. Die auszuführenden Prozesse müssen daher im Vorfeld entsprechend definiert werden, damit die Engine alle Aktivitäten abarbeiten kann. Hierzu werden i. d. R. Modellierungssprachen wie BPMN verwendet.

  • Process Modeller (Prozessmodellierung)

    Tool zur Erstellung von (Geschäfts-)Prozessen. Services und Softwarebausteine werden ausgewählt und die Reihenfolge der Ausführung festgelegt. Als „Output" liefert der Process Modeller einen BPMN-String, der von einer "Process Engine" ausgeführt werden kann.

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